Wieder einmal ein sehr gutes Buch von Zeh. Wie fast alle ihre Bücher, ist auch dies ein Text mit unmittelbarem Bezug zur aktuellen politischen Situation. In gleich zweifacher Hinsicht: Sie schreibt an gegen den Rechtsruck in Deutschland und gegen den Verlust der europäischen Utopie. Dazu entwirft sie ein Science Fiction-Szenario. Wobei die Science in der […]
Beiträge mit dem Schlagwort Auslese
Ausgelesen: Peter Wohlleben – Das geheime Leben der Bäume
Ja, ich hab mal wieder einen Wohlleben gelesen. Und – wie bisher immer – hat mir die Lektüre gefallen. Mag der Titel auch reißerisch sein, ist der Stil auch manchmal ein wenig arg populärwissenschaftlich und der Inhalt gelegentlich davon geprägt, dass persönliche Einzelbeobachtungen zu allgemeiner Gültigkeit erhoben werden: der Autor versteht es ganz und gar […]
Ausgelesen: „Mararia“ von Rafael Arozerena
Ein für den Lanzarote-Urlaub zu empfehlendes Buch. Das Buch erzählt weniger von Mararia als davon, dass sie Objekte männlicher Begierde ist. Und zwar eigentlich aller Männer, die ihr begegnen. Egal, ob es die armen Fischer und Dorfbewohner sind oder der zugereiste Arzt oder der Priester. Über spielen sie ihr mit, töten ihren Verlobten auf dem […]
Ausgelesen: Die doppelte Juli
Juli Zeh: „Schilf“ und „Nullzeit“ „Schilf“ ist ein Krimi. Ein ungewöhnlicher. Er funktioniert nicht nach der gewohnten Mechanik der Genres. Ist aber vielleicht gerade deshalb lesenswert. Die Autorin schafft überzeugende Figuren (vom Ermittlerduo bis hin zu Tätern und Opfern). Sie nutzt Spielorte, die schön heimelig sind (Freiburg, den Schwarzwald, Genf), so dass der Kriminalfall gar […]
Auslese
Wladimir Sorokin: Der Schneesturm Schmales Bändchen, lesenswert. Ein Schneesturm und seine menschlichen Schwächen stellen sich einem Doktor in den Weg, der in dringender Mission in ein Dorf reisen soll. Minipferde ziehen seinen Schlitten, ein Lutscher begleitet ihn. Unterwegs seltsame Begegnungen. Verstanden hab ich das Buch nicht, aber gern gelesen. T.C.Boyle: Die Terranauten Es fehlt ein […]
Januar-Auslese
Marcel Beyer: Spione Wie erzählt man die Familiengeschichte, wenn Großeltern und Eltern schweigen? Marcel Beyer wagt den Versuch. Seine jugendlichen Protagonisten – drei Geschwister und ein Neffe – haben nur ein Familienalbum als Grundlage und darin fehlen sogar ein paar Bilder. Sie rekonstruieren, phantasieren, was Großvater im Krieg wohl gemacht hat, wie er Großmutter kennen […]
Dezember-Auslese
Heinrich Steinfest: Das Leben und Sterben der Flugzeuge Lesempfehlung: definitiv nicht! Einige seiner Bücher schätze ich sehr. Aber von Mal zu Mal und mit diesem Buch gekrönt legt er immer schlechtere Bücher vor. Der Plot ist phantasievoll und skurril, wird aber völlig zerredet, weil der Autor einfach nicht die Klappe halten kann. Ach, wie belesen […]
Ausgelesen: Bjarne Reuter – Das Zimthaus
Empfehlung! Ich muss zwar zugeben, dass das Buch mir zu schaffen machte, ich kam nicht richtig rein, tat mir schwer mit dem Weiterlesen und hab halt aus Pflichtbewusstsein noch bis zum Ende durchgehalten. Klingt unangenehm. Wird dem Text aber nicht gerecht. Denn tatsächlich entwirft Reuter eine schöne Kindheitsszenerie in den 1950er irgendwo in Dänemark. Zentrum […]
Ausgelesen – Senthuran Varatharajah: Vor der Zunahme der Zeichen
Kurz gesagt: ich rate davon ab. Großartig als „Facebook-Roman“ angepreisen schafft der Text es nicht, die Besonderheit des Mediums Facebook auch nur ansatzweise wiederzugeben. Es wird recht zusammenhangslos geschwallt und vor allem die männliche Stimme schwadroniert übel gekünstelt vor sich hin. Das ist alles sehr schade, denn eigentlich ist die Gesamtidee gar nicht schlecht: eine […]