Ja, ich hab mal wieder einen Wohlleben gelesen. Und – wie bisher immer – hat mir die Lektüre gefallen.
Mag der Titel auch reißerisch sein, ist der Stil auch manchmal ein wenig arg populärwissenschaftlich und der Inhalt gelegentlich davon geprägt, dass persönliche Einzelbeobachtungen zu allgemeiner Gültigkeit erhoben werden: der Autor versteht es ganz und gar für diese Lebewesen zu begeistern, denen man oft mit viel weniger Empathie begegnet, wie Katzen, Hunden und vielem anderen, was kreucht und fleucht. Stehen die Bäume doch nur einfach in der Gegend rum, beschweren sich nicht, wenn man Liebesgrüße in die Rinde schnitzt, sie fällt oder bepinkelt …
Wunderbare Einblicke in das Leben der Bäume in kleine, leicht lesbaren Kapiteln. Ich kann zwar weiterhin keine Espe von einer Eibe unterscheiden. Hab nun aber mehr Respekt vor diesen Pflanzen, die heimlich still und leise wunderbare Lebewesen sind.
Empfehlenswert? Auf jeden Fall für jeden, der mehr über Bäume wissen will, als dass sie halt im Herbst die Blätter verlieren.