Lieber Onkel Onofried,
die Aufregung in den Orten entlang der Küste ist kaum in Worten zu fassen und hat auch mich zur Gänze ergriffen. Wir alle wollen der Principessa den Aufenthalt hier so angenehme wie möglich gestalten auf dass sie uns in schöner Erinnerung behält.
Ich bin heute einer Brigade aus Freiwilligen beigetreten, die auf den Terrassen und Wegen für Ordnung sorgt. Dank meiner Kindheit in Schwaben bereitet mit der Umgang mit Besen und Schaufel nicht nur keine Probleme, nein, die Werkzeuge liegen locker in der Hand und ein angenehmer Schauer – reinlicher als jede Dusche – geht mir über den Körper, wenn ich damit ausgerüstet für Sauberkeit sorgen kann.
Ein unschönes Ereignis hat den Tag allerdings eingetrübt. Unserer eifrigen Brigade wurde der Zutritt zu einer Terrasse verwehrt. Unmut und berechtigter Groll kam auf. Und mit dem Ruf „du dreckiger Republikaner“ schwangen wir uns und unsere Besen über das Mäuerchen und drangen gewaltsam auf die Terrasse eines alten Querulanten vor, die nun blitzt und blankt, dass es der Principessa eine wahre Freude sein wird. Es ist unglaublich, aber einzelne Querköpfe sind über den Besuch der Principessa nicht erfreut. Ich vermute, dass sie zu viel vom hiesigen Wein getrunken haben.
Dein Enkel Erich