Leseempfehlung! Boyle schreibt über das Leben im sich zuspitzenden Klimawandel ohne eine Katastrophe zu beschreiben. Anders gesagt: er beschreibt die Fähigkeit des Menschen, die Katastrophe zwar intellektuell wahrzunehmen, deshalb aber doch nicht das Ruder herum zu werfen. Stattdessen experimentiert man mit essbaren Insekten im persönlichen Speiseplan und spart Wasser. Aber auch nur Wasser, dafür fließt […]
Beiträge der Kategorie Allgemein:
Hutzellese (Juli 2023)
Gabriele Tergit: Der erste Zug nach Berlin Es gab sie natürlich, die verhaltenen bis kritischen Stimmen, die bemängelten, dass das Lesevergnügen etwas eingeschränkt war. Dass man zu wenig Roman bekommen habe, zu wenig Handlung. Dass die starke Dialoglastigkeit des Textes und das Setting vieler Szenen etwas von einer Theateraufführung habe (Hey! Vielleicht wäre der Text […]
Frühlings-nach-lese-fest
David Grossman: Was Nina wusste. Ein generationenübergreifendes Trauma wird von der Großmutter über die Tochter an die Enkelin durchgereicht. Am Anfang steht Großmutter Vera steht. Schon ihr Leben lang, richtet sich ihr Umfeld an ihr aus, umkreist sie wie ein Zentralgestirn. Sie steht im MIttelpunkt von Familien und Generationen und ist auch im hohen Alter […]
Winterlese (Janur 2023)
Irene Solà: Singe ich, tanzen die Berge Das schmale Bändchen fand viel Anklang. Die Autorin flicht ein dichtes Gewebe in das die Menschen und Tiere, die Pflanzen und die Natur, die Lebenden und Toten eines Pyrenäendörfchens eingewoben sind. Alle dürfen sie selbst ihre Sicht der Dinge wiedergeben (es fiel das Stichwort „Demokratisierung der Perspektive“). Das […]
Wandernde Herbst-Lese (Oktober 2022)
Lucy Fricke: „Die Diplomatin“ „Lächeln, lügen, Lachs fressen“ – so lässt Lucy Fricke ihre Protagonistin das Diplomatendasein zusammenfassen. Dabei ist das nur einer von vielen pointierten Sätzen, die fast schon Kalenderspruchqualität haben und die locker über den Text gestreuselt sind. Ungemein spritzig auch die Dialoge die oftmals vor bösen Witz triefen. Doch nicht nur im […]
documenta 15 – wie mich das ankotzt
Die d15 sucht den Austausch mit dem Publikum. Nun denn! Wie mich euren Diletantissmus ankotzt! Kunst darf ruhig auch was mit Kunstfertigkeit zu tun haben. Es schadet nichts, wenn man lernt, wie man mit dem Material umgeht, aus dem man ein Kunstwerk schaffen möchte. Es schadet nichts, wenn man den Umgang mit dem Material übt […]
Ausgelesen: Enrigue und Houellebecq
Alvaro Enrigue: „Jetzt ergebe ich mich, und das ist alles“ Ich muss gesetehen, dass mein Bild von Indianern komplett durch Karl May und Western-Filme versaut ist. Spannung, Exotismus, starke Männer – darum gings mir. Ich hab mich nie drum geschert, was eigentlich passiert ist, als Mexiko und die USA zu Staaten wurden und die Indianerstämme […]