Autor: Wih
Ein letzter Ort
Da war dieses Zimmer in Camoglio. Nachmittags schien die Sonne glitzernd über den Golf von Genua und prallt in den Raum. An der Wand Schattenspiele. Die Laken weiß und kühl. Draußen die Geräusche eines italienischen Nachmittags und seine Hitze. So sollte er sein – der letzte Ort.
Thomas Glavinic: Das größere Wunder
Eins vorweg: der kann ganz toll schreiben, der Glavinic. Ein dickes Extraplus für seine Schreibtechnik. Aber, worüber er schreibt, das ist ganz übler Krampf: Jonas ist Kind einer alleinerziehenden Mutter, die sich immer wieder mit prügelnden Säufern einlässt. Und als Jonas dann mal krankenhausreif geprügelt wird, trifft er eben dort, im Krankenhaus, seinen Retter. Picco […]
Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht
Wow. Ich würde mal sagen, ein einzigartiger Roman. Ein Roman über das Schreiben und das Lesen und das nicht mehr schreiben können, über Autoren, Lektoren und Leser, über Bücher und Texte, über echte Texte und Fälschungen und vieles andere mehr. Calvino jagt den Leser durch zehn Romananfänge. Romane, die stets nach ein paar Seiten abbrechen, […]
Wolfgang Herrndorf: „Arbeit und Struktur“
Ist das noch Literatur? Ja, und zwar Literatur der extremsten Art. Borderlinig. Wenn der Text zu Ende ist, ist es auch der Autor am Ende. Unter all den denkbaren Punkten, an denen Literatur an ihre Grenze stößt, ist der Tod des Autors der vielleicht am weitesten von unserem Literaturverständnis entfernteste Punkt. Nach der Hirnkrebsdiagnose bloggt […]