Principessa (12)

Lieber Onkel Onofried,

wegen der überschwänglichen Feiern ist das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen gekommen., Man findet so gut wie kein offenes Geschäft mehr. Es versteht sich von selbst, dass auch die Inhaber bei den Feiern dabei sein wollen. Und Kunden gäbe es sowieso keine mehr, schließlich sind auch diese bei den Umzügen und Jubelprozessionen zu IHREN Ehren dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und die Ampeln sind auf Dauerrot gestellt.

 

 

 

Die Principessa fühlt sich bei uns sehr wohl, das ließ sie uns Boten mitteilen und das freut uns natürlich, denn immerhin haben wir tagelang alles zu Ihrem Empfang hergerichtet. Du entsinnst dich sicher, dass ich davon berichtet habe?

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun aber sind wir alle beruhigt, dass es IHR bei uns gefällt. Die örtlichen Geschäftsleute haben sich aber auch nicht lumpen lassen und ihr und ihrer Entourage ein paar Segelboote geschenkt, die zur Ausfahrt bereit liegen. Freilich, es sind nur kleine Boote, doch sie kommen von Herzen und das weiß SIE zu schätzen. Weil SIE gestern abend trotz einer spontanen Jubelfeierlichkeit, die die Hauptstraße verstopfte, einen traurigen Eindruck machte, hat ihr ein eine Anflug von Rührung der Inhaber der örtlichen Telefonino-Ladens das neueste Gerät aus seinem Sortiment überlasen und die ersten 2000 Minuten Gesprächsminuten jeden Tag sind frei. Damit kann SIE nun Kontakt zu IHREN Lieben in der Ferne halten. Das hat das Lächeln auf IHR Gesicht zurück gezaubert.

 

Nun schneide ich meinen Sparstrumpf auf, damit ich mir einen Humpen Wein mit Principessa-Abgabe leisten kann. Wir sind gespannt zu hören, wofür SIE die Spendengelder einsetzen wird.

 

Dein lieber Vetter Franz

 

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