November-Auslese

Für den Lesekreis nochmal gelesen:

  • Herrndorf: Sand

Dazu hatte ich ja eine kleine Interpretationsthese. Und wie ich die nun hier ausführen will, google ich mal und stelle fest, dass ich nicht der Einzige bin, der findet, dass man „Sand“ als eine Art Comic lesen kann.

So wie man bei manchen Büchern das Gefühl hat, dass es sich um Drehbücher für Filme handelt, so kann man „Sand“ prima in einen Comic umsetzen. Herrndorf selbst nennt den „Kampf der Häuptlinge“ von Asterix mehrfach im Text. Da geht es ja auch um Gedächtnisverlust.

Dann gibt es – wie in manchen Comics (z. B. das Marsupilami) – ein Fabeltier, bei Herrndorf ist es das rattenartige Ouz.

Dann gibt es immer wieder comicarige Handlungsabläufe, hier zwei Beispiele:

  • Ein ganzes Kapitel widmet sich der Jagd auf des Ouz. Dabei versammelt sich ein ganzes Wüstendorf in der rituellen Jagd auf ein künstliches Ouz. Die Menge kreiselt um den Marktplatz, tobt durch Gassen und erlegt endlich das künstliche Tier – beinahe werden die darin befindlichen Träger gelyncht – und fackelt nebenher noch einen ganzen Straßenzug ab. Na, erinnert das nicht an Asterix etc.?
  • Oder der Auftritt der Musikgruppe „Marshal Mellow“. Derart überzogen sind sonst nur Comics. Daraus nur ein Satz: „Ein seitlich auf die Bühne gekletterter junger Mann wurde vom Schlagzeuger über die Köpfe des Publikums in die dritte oder vierte Reihe zurück geschleudert.“ (S 355)

Aber, das scheint ja noch mehr Leuten aufgefallen zu sein. Sonst könnt ich jetzt ne Diss drüber schreiben.