Wow. Ich würde mal sagen, ein einzigartiger Roman. Ein Roman über das Schreiben und das Lesen und das nicht mehr schreiben können, über Autoren, Lektoren und Leser, über Bücher und Texte, über echte Texte und Fälschungen und vieles andere mehr.
Calvino jagt den Leser durch zehn Romananfänge. Romane, die stets nach ein paar Seiten abbrechen, die aber jeweils eine Welt schon komplett entworfen haben und die aus verschiedensten Genres des 19. und 20. Jahrhunderts stammen. Ich stell mir Calvino vor, wie er verschmitzt lächelnd oder schenkelklopfend-brustend die Romananfänge und die sie verbindende Rahmenhandlung schrieb. So witzig-spritzig, wie der Text für den Leser ist, muss es auch dem Autor Spaß gemacht haben, zu schreiben.
Nur voll des Lobes? Eigentlich ja. Wobei ich zugeben muss, dass der Text sich nicht superschnell lesen lässt, gelegentlich anstrengend ist und mancher ihn wohl auch nicht zu Ende liest, oder wenigstens ein wenig schummelt und vorblättert. Aber auf jeden Fall die schönste Hommage an die Buchkultur, die mir bislang in die Hände kam. Leseempfehlung? Für Leute, die keine Angst vor Literaturexperimenten haben, ein Muss!