Die polnische Gangart

An den Straßen rund um mein Hotel stehen Villen wie in der Bydgoszczer Vorstadt von Torun. Naja, ein Tick reicher sehen sie schon noch aber. Aber der Eindruck ist schon sehr ostig, polnisch für mich. Und die Straßen sind gepflastert mit diesen riesigen Pflastersteine, die viel zu groß sind zum Werfen. Dafür werfen die Straße selbst im Lauf der Jahrzehnte  Wellen. Geht man nachts – in einer Dunkelheit, die so viel dunkler scheint als im Westen, so eine Dunkelheit, wie in der ul. Jakuba – dann bäumt sich der Boden sprunghaft einem entgegen oder entzieht sich schlagartig dem Schritt, so dass man viel zu früh und stampfend auf das Pflaster tritt oder erst, wenn man schon gar nicht mehr glaubt, dass da noch Boden kommt. Wie ein Seemann auf sturmgepeitschten Deck. Ich nenn es die polnische Gangart.

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