Ausgelesen – Senthuran Varatharajah: Vor der Zunahme der Zeichen

Kurz gesagt: ich rate davon ab. Großartig als „Facebook-Roman“ angepreisen schafft der Text es nicht, die Besonderheit des Mediums Facebook auch nur ansatzweise wiederzugeben. Es wird recht zusammenhangslos geschwallt und vor allem die männliche Stimme schwadroniert übel gekünstelt vor sich hin.

Das ist alles sehr schade, denn eigentlich ist die Gesamtidee gar nicht schlecht: eine Art Dialog zwischen Mann und Frau, die sich bisher nur aus der virtuellen Welt Facebooks kennen. Verbunden sind sie durch eine Gemeinsamkeit – ein Flüchtlingsschicksal. Er aus Sri Lanka – sie aus dem Kosovo. Gemeinsam ist ihnen auch, das Nachdenken über Sprache. Und tatsächlich gelingt dem Autor da manch verdammt guter Gedanke. Leider eingebettet ihn ansonsten öden Text.